Pier

[kommt von Haus der Harrison's]

Brooke lief den Pier lang und setzte sich dann in den Sand. Gedankenverloren liess sie den warmen Sand durch ihre Finger rieseln. Sie beobachtete, wie die kleinen Kinder derweil im Wasser spielten. Wie dumm von mir, dass ich den Bikini nicht mitgenommen hab, dachte sie. Aber alleine zu baden war meist ohnehin nicht so lustig. Blöd war nur, dass ihre Freundinnen momentan alle in den Ferien waren...
Nun holte sie ihr Notizbuch hervor und zeichnete mit Bleistift das kleine Mädchen ab, welches ein wenig entfernt von ihr im Sand lag und döste. Daneben schrieb sie, was sie den heutigen Tag durch so gemacht hatte. Als ihr nichts mehr in den Sinn kam, blätterte sie ihr Buch durch und schaute ihre bisherigen Einträge an. Es war alles dabei, von Zeichnungen über Tagebucheinträge bis hin zu Gedichten. Alle diese Einträge hatten am Rande kleine Zeichnungen mit Blei- oder Farbstiften. Blumenranken oder sonstiges waren darum herum.
Es bereitete ihr Freude, zu gestalten und zu verzieren. Sie hatte auch gute Noten in solchen Fächern wie Zeichnen oder Handarbeit. Ausserdem kochte Brooke ganz gerne.

[kommt von den WGs]

Conrad hatte den Pier um einiges schneller gefunden, als er vermutet hatte. Aber auf der Karte war auch ziemlich gross das Ufer eingezeichnet.
Auch wenn es hier sehr warm war - unter anderem wohl wegem dem Sand - wehte ein erfrischender Lufthauch, welchen Conrad sich mit einem Lächeln in's Gesicht und durch die Haare wehen liess.
Seine Gedanken verliessen wieder mal diesen Ort und setzten sich nach South Dakota, wo er bisher immer gelebt hatte, fort. Einerseits war er etwas traurig, dass er seine Familie nun ein Jahr nicht sehen würde, doch andererseits war er auch froh, mal einwenig rumzukommen und andere Länder zu besichtigen.
Gedankenverloren stolperte er über etwas und fiel kopfvoraus in den Sand.
Schnell wischte er sich den Sad aus dem Gesicht und schaute dann, über was er 'gefallen' war. Es war ein blones Mädchen, welches im Sand sass.

Brooke erschrak, als ein Junge über ihre ausgestreckten Beine stolperte. Sie beobachtete, wie er sich den Sand aus dem Gesicht wischte und sie ansah. Etwas unsicher sagte sie "Hi."
Es sah nicht so aus, als wäre er von hier, daher nahm sie an, das er entweder bei Verwandten in den Ferien war, oder aber, er gin ab übermorgen als Austauschschüler hier in die Schule. Sie hoffte auf letzteres, denn er sah ziemlich gut aus. Er hatte einen relativ dunklen Hautton, was schon mal darauf schliessen liess, dass er nicht hier aus Brighton kam.
Jetzt stand sie kurz auf und klopfte sich den Sand aus dem Kleid. Dann kniete sie sich wieder hin und sagte leise zu dem Jungen, der ihr richtig zu Füssen gelegen war: "Ich bin Brooke." Schnell steckte sie ihr Notizbuch in ihre Umhängetasche, sie wollte ja nicht unbedingt, das der Junge gleich alles über sie wusste, obwohl er schon ziemlich symphatisch aussah...

"Oh, hey" Conrad lächelte das Mädchen, welches sich als Brooke vorgestellt hatte, an. "Ich bin Conrad. Tut mir Leid, ich hab dich irgendwie nicht gesehen..."
Brooke trug ein grünes Kleid, welches ihre eher blasse Haut unterstrich. Sie steckte das Buch, welches sie bis eben noch in der Hand gehalten hatte, in die Umhängetasche neben ihr.
Nun setzte Conrad sich auf und erst jetzt spürte er, wie heiss der Sand war. Aber dennoch angenehm.
Ob sie wohl hier wohnt?, fragte er sich. "Gehst du hier zur Schule?", frage er also und grinste leicht.

"Ach schon okey." Er hatte sie ja nicht verletzt oder so, nur ziemlich erschreckt hatte er sie.
Conrad also..., dachte sie träumerisch.
"Ja, ich wohne hier und gehe auch hier zur Schule. In die 10.Klasse.", antwortete sie lächelnd. "Du wohnst nicht hier, oder?", fragte sie endlich. "Bist du Austauschschüler?" Sie war sich nämlich sicher, ihn noch nie gesehen zu haben, er wäre ihr aufgefallen, da war sie sich sicher.

Conrad trug ein lockeres, kariertes Hemd, lange, dunkelblaue Jeans (wobei sie sich fragte, ob er darin nicht heiss hatte), und schwarze Chucks, was alles in allem ziemlich cool aussah, wie sie fand.

Conrad nickte. "Ja, wir kommen also in die gleiche Klasse." Nun grinste er und freute sich darüber, schon jemanden - wenn auch nur flüchtig - kennengelernt zu haben, der in seine Klasse ging.
Er blickte auf das Meer hinaus und zog intuitiv die Schuhe aus, um dann die Füsse ins angenehm kühle Wasser zu halten.
"Und wie ist die Schule so...?", fragte Conrad das Mädchen, sie nun anschauend.

Brooke lächelte zurück. Sie freute sich, dass sie mit Conrad in eine Klasse kam, er war nett und lustig und gut sah er auch aus...Er würde es leicht haben, Freunde zu finden. Sie hoffte, dass sie ihn noch näher kennen lernen konnte, auch bevor die Schule wieder losging.
"Wie alt bist du denn?", fragte sie.

Brooke wunderte sich etwas, als Conrad seine Schuhe auszog, und die Füsse in's Wasser hielt. Gedankenverloren zeichnete sie Bilder in den warmen und weichen Sand.

"Ganz okey.", anwortete Brooke auf Conrad's Frage. "Schule eben...Aber die Lehrer sind echt nett, doch."

"16, und du?", fragte Conrad zurück und schaute Brooke zu, wie sie kleine Bilder in den Sand zeichnete, worauf er lächeln musste. Solche Dinge machte er fast andauernd - oft tat er Dinge unbewusst und seine Freunde zogen ihn immer damit auf. Naja, das würde sich wohl ab nun ändern.
"Ja, die liebe Schule... aber wenn die Lehrer nicht allzu streng sind, ist's okay."

"Auch.", meinte Brooke lächelnd. "Wann hast du denn Geburtstag?", fragte sie. Sie wollte mehr über den Jungen erfahren, und fragte darum noch: "Und woher kommst du denn? Wenn du ja Austauschschüler bist?" Sie hörte ja, dass er einen amerikanischen Akzent hatte, aber wo genau er her kam, wusste sie darum ja nicht.
Sie merkte, dass er wegen ihrer Zeichnerei lächelte und verwischte deshalb verlegen das Muster, dass sie gemalt hatte und legte die Hände in den Schoss. Sie spürte, wie sie rot wurde. Das wurde sie oft, wobei sie manchmal selbst nicht wusste, weshalb.
Jetzt kam ihr eine Idee: "Du, bei einem Freund von mir ist heute Abend eine Party. Wenn du magst kannst du ja auch kommen?" Unsicher schaute sie zu ihm rüber, wandte dann aber schüchtern den Blick ab.

"Am 6. März, du?",sagte Conrad und antwortete dann auf Brooke's nächste Frage. "Von einem Inidanerreservat in South Dakota. Mein Vater stammt von irgendwelchen Urururur-Iniadnern ab. Meine Mutter kommt von hier, England. Was ist mit deinen Eltern?"
Er überlegte. Party? Heute war er zwar erst angekommen, aber es konnte bestimmt nicht schaden, bereits ein paar Leute kennenzulernen.
"Ja, warum nicht?" Er lächelte Brooke zu.
Conrad musste zugeben, dass es süss war, als Brooke rot wurde - weshalb auch immer.
Die meisten Mädchen im Reservat hatten dunkle Haut - dünklere als er, da seine Mutter ja helle Haut hatte. So hatte man fast gar nicht bemerkt, wenn jemand rot wurde. Bei Brooke jedoch war es ziemlich deutlich zu sehen und es erinnerte ihn an seine Mutter, Lilly.
Wieder mal in Gedanken versunken, starrte er fast regungslos auf den hellbräunlichen, fast weissen Sand.

"Ich hab am 6. Juni Geburtstag.", lächelte Brooke.
"Die Indianer haben doch ursprünglich so eine eigene Sprache, nicht? Kannst du das sprechen?", fragte Brooke erwartungsvoll. Sie interessierte sich sehr für andere Kulturen und Sprachen, daher freute sie sich auch, dass Conrad ihr vielleicht ein bisschen darüber erzählen konnte. "Kommt deine Mutter von Brighton oder von wo anders aus England?", fragte sie noch, weil es ihr nicht ganz klar war.
"Mein Vater kommt von hier, also von Brighton. Meine Mutter ist halb Norwegerin, halb Engländerin, aber sie ist in Hastings aufgewachsen. Meine Eltern haben sich in einem Lager kennengelernt, dass die beiden Städte gemeinsam veranstalteten.", antwortete Brooke verträumt lächelnd auf seine Frage. Tausendmal hatte sie, als sie klein war, ihre Mutter darum gebeten, die Geschichte des Kennenlernens zu erzählen, und jedes Mal hatte ihre Mutter bereitwillig nachgegeben. Brooke's Eltern waren ja noch glücklich zusammen, worüber Brooke sehr froh war, angesichts der hohen Scheidungspaaren. Viele ihrer Freundinnen hatten geschiedene Eltern, aber Brooke war froh darüber, dass sie nicht dazugehörte.
Gerne hätte sie Conrad gefragt, ob seine Eltern noch zusammen waren, sei es auch nur, um mehr über ihn zu erfahren. Aber vermutlich war es noch zu früh, sie kannten sich ja seit schätzungsweise 10 Minuten, und sie war sich nicht so sicher, ob Conrad so offen war. Daher fragte sie nichts, sondern schaute bloss auf ihre in ihrem Schoss gefalteten Hände.

Conrad zuckte mit den Schultern. "Naja, nicht perfekt. Aber mit der Familie und Freunden sprech' ich praktisch nur Englisch. Nur die 'Wrinklies', wie wir die ältesten im Reservat nennen, sprechen noch die alte Sprache. Und meine Mutter kommt von Oxford. Warst du denn schon mal in Norwegen?", fragte er Brooke und lächelte dabei.

"Das ist doch schade, ich mein, wenn so eine Sprache so halb ausstirbt.", fand Brooke. Sie war gut in Sprachen und interessierte sich ja auch dafür.
"Ja, wir gehen immer mal wieder hin. Es ist ja immer noch eine Heimat meiner Mutter. Wir haben dort ein Ferienhaus, an einem Fjord. Es ist wunderschön. Man läuft hinaus und sieht direkt das Wasser.", meinte Brooke träumerisch. "Warst du bis jetzt schon mal hier in Europa?", fragte sie noch. Sie selbst war bisher noch nicht viel herum gekommen, weswegen sie auch mehr über Conrad's Heimatsort South Dakota erfahren wollte: "ist es schön dort? Es gibt in South Dakota doch das Monument am Mount Rushmore, mit den vier Präsidenten, nicht wahr? Warst du schon mal dort?", fragte sie. Gerade weil sie noch nicht an vielen Orten gewesen war, interessierte sie sich sehr dafür. Sie fragte nach dem Monument, obgleich sie wusste, dass die Lakota-Indianer es als Entweihung ihres heiligen Berges ansahen. Hoffentlich nahm ihr Conrad das nicht übel!

"Oh, toll. Aber bist du da nicht erfroren..?", fragte Conrad. Er wusste zwar, dass es dort nicht ganz so kalt war, aber rgendwie wusste er auch nicht genau, was er sonst hätte sagen sollen.
Ausserdem wäre Brooke ja ansonsten nicht hier.
"Ne, heute bin ich sogar zum erstem Mal geflogen...", antwortete er und überspielte, dass es ihm einwenig peinlich war, es mit einem Lächeln.
Brooke war definitiv jemand, der gern Fragen stellte. Aber das störte Conrad nicht, es machte ihm Spass, sich mit ihr zu unterhalten.
"Ja, also zumindest für mich ist es schön dort. Es hat nicht überall so viele Leute." Er lachte kurz auf und sprach dann weiter. "Und ja, beim Monument war ich mal. Aber das einzige was mich daran fasziniert hat, war, dass das Ganze noch nicht abgebröckelt ist. Und wo warst du so..?"

"Nein, nicht wirklich.", grinste Brooke. "Wir sind aber meist auch nur im Frühling oder im Sommer dort.", fügte sie noch hinzu. "Aber im Winter kann es schon mal unter -40 °C werden."
Sie lächelte zurück, als Conrad ihr sagte, dass er heute zum ersten Mal geflogen war. Brooke war zwar schon ein paar Mal geflogen, aber sie fand nicht, dass man es erlebt haben musste; sie hatte ziemlich Höhenangst, und Fliegen war dabei nicht das Beste.
Brooke lächelte auch, als Conrad seine Bemerkung mit den vielen Leuten machte. Sie lächelte viel heute, fiel ihr auf; und das lag definitiv an Conrad.
Anscheinend interessierte Conrad sich nicht so für das Monument, Brooke biss sich leicht auf die Lippen; sie hätte ja nicht davon anfangen brauchen.
"Also...ich war hier", fing sie an, wobei sie leicht lächelte. "Dann noch in Hastings, wo meine Mutter aufgewachsen ist, aber ausserhalb von England war ich nur in Norwegen und...ja, als ich ganz klein war, waren wir noch in Frankreich, aber daran mag ich mich nicht mehr erinnern - leider.", antwortete sie. "Und du?" Auch wenn er bisher noch nie geflogen war, konnte es ja sein, dass er schon mal irgendwo war, es gab ja noch andere Möglichkeiten zu reisen, zum Beispiel mit dem Schiff, was ihr wesentlich lieber war, als zu fliegen.

Conrad nickte und er hätte schwören können, kurz gefröstelt zu haben, als Brooke das mit den Temperaturen erwähnte.
"Naja... eigentlich bloss noch in Iowa. Und jetzt hier." Er grinste und legte sich nach hinten in den Sand. Am Himmel war kein einziges Wölkchen zu sehen, bloss strahlend blauer Himmel und die Sonne, bei welcher Conrad schwarze Pünktchen vor Augen bekam.
"Ach ja, wo ist denn diese Party? Ich kenn mich hier überhaupt nicht aus." Er griente Richtung Brooke, auch wenn er bloss ihren Rücken sah.

Brooke drehte den Kopf nach hinten und sah zu Conrad, welcher im warmen Sand lag und die Hände im Nacken verschränkt hatte.
"Es ist in der Nähe von hier. Du siehst doch dort" Brooke deutete nach hinten. "Das Thai-Restaurant Sopar. Auf der Strasse dahinter ist das Haus meines Freundes.", erklärte Brooke. "Die Party beginnt um acht Uhr. Es wäre gut, wenn wir uns vorher treffen könnten, ausser mir kennt dich ja niemand.", fügte sie noch etwas scheu hinzu. "Dann kann ich dir auch besser zeigen wo er wohnt."

Conrad schaute in die Richtung, in welche Brooke deutete und nickte. "Okay, gute Idee. Und was machst du bis dahin?" Er grinste leicht und liess seine Füsse in der Sonne trocknen.
Brooke war wirklich nett, wie er fand, und auch sehr sympathisch.
Bei seinem linken Ellenbogen piekste ihn etwas und er stellte fest, dass es eine kleine Muschel war. Mit einem Lächeln betrachtete er sie und steckte sie schliesslich in seine Hosentasche.

Brooke drehte sich jetzt ganz zu Conrad um, es war ein bisschen seltsam, ihn nur aus den Augenwinkeln zu beobachten. Nun kniete sie im Sand, das Kleid um sich ausgebreitet, damit es nicht ganz so dreckig wurde.
"Ich weiss nicht. Vielleicht bleib ich noch ein bisschen hier und seh den Wellen zu.", antwortete Brooke. Am liebsten hätte sie bis dahin noch was mit Conrad unternommen, aber vielleicht wollte er ja nicht, darum sagte sie lieber nichts.
Sie beobachtete, wie er die Muschel ansah und musste dabei lächeln. Irgendwie fand sie es schön, dass Conrad ein Junge war, der sich auch an kleinen Dingen, wie eben dieser Muschel, freute.

"Hier gibt es bestimmt einen Park oder so, nicht? Wenn du möchtest, können wir ja hingehen." Irgendwie kam sich Conrad einwenig komisch vor. Bestimmt wollte Brooke noch hier bleiben und nicht mit ihm durch einen - wenn überhaupt vorhandenen - Park spazieren gehen.

"Ja, gibt es, man muss aber ein bisschen laufen, um hin zu kommen.", antwortete Brooke. "Oh, ja gerne!", stimmte sie lächelnd zu. Sie freute sich, dass auch er noch ein bisschen Zeit mit ihr verbringen wollte, wenn er das denn nicht aus reiner Höflichkeit tat. Sie stand auf, nahm ihre Umhängetasche und sah grinsend zu ihm hinunter. "Kommst du?", fragte sie frech, obwohl das eigentlich sonst nicht so ihre Art war.

Conrad lächelte, als Brooke seinen Vorschlag annahm.
"Jaja, ich komm' ja schon..!" Er stand auf, zog seine Schuhe wieder an und grinste dann zu Brooke. "Auf geht's!", sagte er gutgelaunt und ging neben Brooke her.

[zum Park]

Wieder schüchtern lächelte Brooke zurück, dann gingen sie.
[zum Park]

[von Eisstand]

Lucy kahm als erste am Wasser an und stand so nahe ans Meer, dass das Wasser ihre Füsse streiften. Sie genoss es wieder am Meer zu sein, denn sie liebte das blau und das sanfte Wasser. Auch wann das Wasser jetzt eher kühl war machte sie noch einen Schritt nach vorne und ihre Füsse waren jetzt im Wasser. So stand sie eine Weile mit dem Eis in der einten und ihren Schuhen in der anderen Hand da und drehte sich danach wieder um, um zu sehen wo die anderen geblieben waren.