WG 3

[kommt mit Brooke von Hanna's Büro]

Conrad hatte sein Gepäck nach oben getragen, in die nächste Etage.
Er ging zur Tür und schloss mit dem Schlüssel, welchen er eben bekommen hatte, auf.
Die Luft in der Wohnung war etwas stickig, vermutlich, weil längere Zeit niemand hier war.
Erwartungsvoll trat er ein und sah sich rasch um - Wohn- und Esszimmer, Küche, Toilette, Balkon und sowas wie eine Abstellkammer.
Die beiden anderen Zimmer waren wohl Schlafzimmer, wie er kurz danach feststellte.
Eigentlich fand er es noch ziemlich gemütlich und er lief gut gelaunt in das vordere der Schlafzimmer, wo er den Koffer neben einem der beiden Betten abstellte.
"Warst du eigentlich schon mal in einer der WGs?", fragte Conrad Brooke und schaute sich weiter um.

[kommt mit Conrad von Hanna's Büro]
Brooke trat hinter Conrad in den Raum und schaute sich um. Hier würde Conrad also wohnen. Ob er sie vielleicht später einmal hierher zu sich einlud? Sie hoffte es, und langsam bekam sie eine Ahnung davon, wie sehr sie Conrad mochte.
Brooke stand etwas unschlüssig im Raum herum, bis Conrad sie etwas fragte.
"Ja, aber nicht in dieser. Ich hatte mal eine Freundin, welche ebenfalls ein Austauschjahr machte, da war ich manchmal hier." Auch Brooke sah sich weiter um, doch immer wieder glitt ihr Blick zu Conrad.

Conrad nickte und ging in die Küche, in welcher er kurz den Kühlschrank öffnete - auch wenn er nicht davon ausging, dass dort irgendetwas drin sein sollte. Sein Magen knurrte leise, denn er hatte schon seit dem Frühstück, welches bloss aus einem Sandwich bestanden hatte, nichts mehr gegessen. Das beste wäre wohl gewesen, in den Supermarkt zu gehen und ein paar Dinge einzukaufen, schliesslich konnte der Kühlschrank ja nicht ewig leer bleiben.
Doch er wollte Brooke nicht 'herumscheuchen' oder so und ihr zu sagen, sie solle gehen, wollte er auch nicht.

Da Brooke sich doof vorgekommen wäre, wenn sie einfach allein in diesem Raum herumgestanden wäre, folgte sie Conrad in die Küche. Als sie eintrat, öffnete Conrad gerade den Kühlschrank. Brooke sah, dass der Kühlschrank leer war, und fragte sich, ob Conrad Hunger hatte. Ihre Frage wurde beantwortet, als sie Conrad's Magen leise knurren hörte. Sie lachte leise auf, und fragte dann überflüssigerweise: "Hast du Hunger?" Dabei lächelte sie. Sie wartete ab, was er antworten würde, obgleich sie es ja wusste. Am besten wäre es wohl, wenn er etwas einkaufen ginge, er konnte ja nicht ewig ohne Essen auskommen. Womit sie sich die Frage stellte, ob er überhaupt kochen konnte. Bei diesem Gedanken lächelte sie erneut. Tatsächlich lächelte sie heute ziemlich oft, fiel ihr auf. Vermutlich liegt es an Conrad, dachte sie sich, und ihr Lächeln verbreiterte sich.

Conrad schloss den Kühlschrank wieder und drehte sich zu Brooke um. Sie lächelte, wenn nicht sogar grinste, breit, was ihn zum lachen brachte.
Auf ihre Frage, ob er Hunger hätte, nickte er nur stumm und blickte rasch in sein Portmonnai, ob er genügend Geld dabei hatte, um Esswaren einkaufen zu gehen.
"Ich sollte vielleicht einkaufen gehen..", überlegte er und zuckte mit den Schultern.
"Kommst du mit?", fragte er dann mit einem Lächeln. Bestimmt sah er aus wie ein kleines Kind, doch über diesem Gedanken musste er wieder grinsen.

Brooke lachte ebenfalls, als Conrad es tat.
"Ja, klar!", sagte sie, als Conrad sie einlud, mitzukommen, und lächelte erfreut zurück. Sie war glücklich darüber dass Conrad sie haben wollte. Dabei haben wollte, korrigierte sie sich in Gedanken. Was denke ich bloss!, ärgerte sie sich. Sie unterdrückte den Drang, sich die Hand vor die Stirn zu schlagen.
"Was magst du denn für Gerichte?", fragte sie, um sich von ihren verwirrenden Gedanken abzulenken. Beinahe wäre ihr die vor einiger Zeit gedachte Frage rausgerutscht, nämlich, ob er überhaupt kochen konnte.

Conrad lächelte über Brooke's Antwort und meinte dann: "Naja... fast alles. Mit Ausnahme von Brokkoli und Lasagne. Und du?"
Er ging zurück zur Eingangstür und blickte zu Brooke. Sie würde bestimmt wissen, wo es hier einen Supermarkt gab. Schliesslich wohnte sie ja hier.

"Ich mag auch fast alles. Fleisch mag ich aber nicht sooo gerne.", antwortete Brooke. Dann fügte sie noch hinzu: "Und Fisch." Dabei lächelte sie.
"Also... Gehen wir?", fragte sie nochmal nach und folgte ihm zur Tür. Sie öffnete sie und trat hinaus auf den Gang.
[zu Shoppingcenter]

Mit einem Nicken ging er hinaus in den Flur und schloss von aussen mit dem Schlüssel ab.
Immer noch lächelnd lief Conrad mit Brooke zum Shoppingcenter.

[kommt vom Shoppingcenter]

Conrad stellte die Einkaufstüten in die Küche, wo er überlegte, was er essen sollte. Da er nun aber wirklich hunger hatte, nahm er das erst beste heraus - Reis mit Gemüse.
Er kochte Wasser auf und kochte das Ganze, bis es angenehm duftete. Wieder knurrte Conrads Magen und er nahm sich einen Teller und ein Glas aus dem Geschirrschrank. Schliesslich schöpfte er sich auf den Teller, setzte sich ins Esszimmer und begann, los zu essen.
Als er damit fertig und sein Hunger gestillt war, wusch er das Geschirr ab und ging in sein neues Zimmer, um sein Zeugs auszupacken und die Kleider in den Schrank zu räumen.
Danach wusste er nicht, was er noch tun sollte. Ihm fiel ein, dass er ja mal bei den anderen in den WGs vorbei schauen könnte, schliesslich würde er diese bestimmt noch öftern treffen.

[zu WG 1]

[Vorraum & Anschlagbrett]

Die Tür war - zum Glück - nicht abgeschlossen, sonst hätte Mica hier vor der Tür wohl oder übel versauern müssen.
Er trat in die Wohnung ein und stellte den Koffer erst mal in den Gang. Dann sah er sich um - zwei Zimmer mit je zwei Betten, wovon bereits schon eines bezogen schien, Küche, Bade- und Esszimmer, sowie ein recht grosses Wohnzimmer.
Eigentlich gefiel Mica die WG ganz gut und er setzte sich mit einem Seuftzen auf die Chouch im Wohnzimmer.

[von WG 1]

Conrad trat in die WG ein und sagte lächelnd zu Ryan: "Möchtest du was trinken? Setzt dich doch in's Wohnzimmer."
Er ging bereits in die Küche und füllte zwei Gläser mit Cola, welche er vorhin gekauft hatte.
Ryan schien noch recht nett zu sein und Conrad war irgendwie froh darüber, noch ein männliches 'Lebewesen' von hier zu kennen.

[-> Wg 1]

Ryan trat hinter Conrad ein und nickte. "Ja gerne."
Ryan ging in die Richtung, in der er das Wohnzimmer vermutete und blieb abrupt stehen als er Mica auf dem Sofa sah. Plözlich wurde im heiss, er wollte etwas sagen, wusste aber nicht was und so blieb er einfach stehen. Er merkte jedoch deutlich wie sich seine Muskeln verkrampften und er wäre am liebsten sofort wieder aus der WG gerannt.

Mica war schon ziemlich nahe daran gewesen, ein zu schlafen, als er plötzlich Stimmen hörte. Vielleicht ist das ja einer der Mitbewohner, überlegte er, wobei ihm bei diesem Gedanken leicht schwindlig wurde. Glücklicherweise hatte es ja zwei Zimmer, was Mica irgendwie beruhigte.
Zu seinem Schrecken stand plötzlich der Junge von vorhin, Ryan hiess er, vor ihm und Mica konnte förmlich spüren, wie sein Gesicht zu glühen begann. Rasch rappelte er sich auf und versuchte ein Grinsen, auch wenn es ihm nicht gelang und er keine Ahnung hatte, warum Ryan hier war. "Was machst du hier..?", platzte es - unerwartet - aus Mica's Mund heraus. Eigentlich hatte er es gar niocht so vorwurfsvoll klingen lassen wollen, doch nun konnte er auch nichts mehr ändern und blickte stumm zu Boden.

Ryan war noch sehr überrast und als Mica ihn vorwurfsvoll fragte was er hier machte, schafte er es nicht merh 'auf cool' zu machen: "Ich ämmm, Conrad, also er ist auch in dieser WG und als ich ihn kennenlernte, also da hat er mich in die WG eingeladen." Er ärgerte sich, das seine Stimme so zittrig war, aber aus irgendeinem Grund war er total nervös. Mica hält mich bestimt für einen totalen Looser. Aber... das sollte mir doch eigendlich egal sein... oder?!
Ryan wusste weder was er sagen noch was er tuen oder denken sollte., denn die Situation war ihm total peinlich.

Mica war etwas erstaunt, als Ryan plötzlich nicht genau zu wissen schien, was er sagen sollte und seine Stimme leicht zitterte. Mica bereute es wirklich, dass er gleich so reagiert hatte, doch er hatte einfach nicht gewusst, was er tun sollte.
Conrad hiess also sein Mitbewohner, welcher Ryan hierher eingeladen hatte.
"Sorry..", meinte Mica bloss, um sich für seinen doofen Spruch zu entschuldigen. Wieder kam er sich so hilflos vor und er hatte schon bildlich vor sich, wie Ryan über ihn lachen würde.

"Ämmm, naja schon.. also schon in Ordnung." entgegnete Ryan und und sah auf den Boden.Wie doof bin ich eigendlic? Der merkt doch sowiso das ich schwul bin. dachete er und wünschte sich, sich in Luft auf zu lösen.
Er hoffte Conrad würde bald kommen, damit Ryan nicht noch länger so doof rumstend.

Nun kam Conrad ins Wohnzimmer geschlendert, wo er Ryan und einen - ihm unbekannten - Jungen erblickte, welche beidi stumm auf den Boden blickten, beide waren etwas rot im Gesicht und Conrad fragte sich, wer das war und was los war.
Er stellte die zwei Gläser auf den Couchtisch und sah die beiden Jungs fragend an. "Darf ich fragen, wer du bist?", fragte er, an den unbekannten gerichtet, wobei er lächelte.

Mica war irgendwie froh, dass ein anderer Junge - vermutlich Conrad, sein Mitbewohner - auch ins Wohnzimmer kam. Er fragte ihn, wer er sei und Mica antwortete: "Ich bin Mica - wir wohnen wohl nun beide hier..." Bestimmt schaute Conrad ihn und Ryan komisch an, was Mica noch zuätzlich durcheinander brachte.

Conrad begriff nun und lächelte Mica zu. Dass er so schnell 'Wohnungszuwachs' bekommen würde, hätte er nicht gedacht. "Ich bin Conrad.", meinte er und konnte sich die Frage nicht verkneifen: "Kennt ihr beide euch..?" Zmûmindest schien es ihm so. Und fragen würde ja wohl noch erlaubt sein.

"Ämm... wir sind uns im Vorraum schon begegnet... bevor ich bei der WG 1 angeklopft habe." brachte Ryan heraus. Er überlegte sich wie er das peinliche Schweigen brechen konnte und er die Stimmung auflockern konnte, doch es gab ein Problem - wie lokerte man eine Stimung auf? Er hatte doch kiene Ahnung was das anging und auserdem war sein Mund wie ausgetrocknet und er brachte kein Wort heraus. Aus den Augenwinkel beobachtete er Mica. Ryan konnte nur hoffen das Mica ihn für bescheuert hielt.

Mica bestätigte Ryan's Aussage mit einem Nicken, wobei er sich jedoch fragte, weshalb Ryan bei der WG gewesen war. Aber eigentlich ging Mica das ja nichts an und interessierte ihn auch nicht.
Doch das Ganze war eben schon ziemlich... peinlich und so. Er fragte sich, wie es dazu gekommen war, dass Ryan erst so lässig und cool rüberkam und nun irgendetwas vor sich hin stammelte.
Mica stand auf und warf den beiden Jungs noch einen Blick zu, ehe er mit einem "Ich geh mal mein Zeug einräumen" in sein neues Zimmer lief.
Dort packte er seine Sachen aus dem Koffer und räumte die Klamotten in den Schrank.

Ryan sah, das Mica seine Worte mit einem Nicken bestätigte. Ryan wüsste zu gerne was Mica dachte, aber zu fragen traute er sich natürlich nicht.

Als Mica sagte, er würde in sein Zimmer gehen nickte Ryan nur kurz. Er wusste nicht was er sagen oder tuen sollte. Und was er fühlen sollte erst recht nicht.
Nach einigem zögern setzte Ryan sich ufs Sofa und starrte auf den Couchtisch. Er nahm eines der beiden mit Cola gefüllten Gläsern und trank einen Schluck. Er sah zu Conrad. Was würde er jetzt von ihm denken? Na toll, mein erster Tag hier, und ich benehme mich schon total bescheuert. Der Umzug hat überhaupt nichts gebracht! dachte Ryan niedergeschlagen.
Um das schweigen zu brechen fragte er: "Warum... bist du eigendlich nach Brington gekommen? Also was erhofst du dir vom Austauschjahr?" kaum hatte er es gesagt, hätte er sich gegen den Kopf schlagen können. Er hatte jetzt sicher wie irgend so ein Psychoheini angehört.

"Meine Eltern fanden, ich sollte auch mal was anderes sehen und bisher gefällts mir eigentlich gut hier", antwortete Conrad mit einem Lächeln. Weshalb Ryan hier war, wusste er ja bereits.
Doch irgendwie wirkte dieser etwas... traurig und Conrad fragte sich, an was es lag. "Alles okay.?", fragte er also, auch wenn er wusste, dass sich das jetzt ziemlich Mutter-haft angehört hatte. Zudem kannte er Ryan ja noch gar nicht wirklich.
Aber das Gefühl, ihm irgendwie zu helfen, was zu gross um einfach so zu tun als wäre alles bestens - auch wenn er bei Conrad so war.