Haus der Halls

[firstpost]

Aiden sass gelangweilt vor dem Fernseher im Wohnzimmer und zappte die Kanäle durch. Sein Dad war wie auch sonst immer geschäftlich unterwegs und seine Mum war mit Freundinnen unterwegs, wollte eigentlich aber um 19 Uhr zurück sein. Naja, auch gut. Sonst hätte sie bestimmt wieder gesagt, Aiden solle nicht so lustlos auf der Couch herumgammeln. Normalerweise sass er um diese Zeit auch nicht vor der Glotze, doch da Montags schon Schule war, war er nicht gerade sehr motiviert.
Nachdem Aiden festgestellt hatte, das das TV-Programm rein gar nichts zu bieten hatte, stand er auf und trat ans Fernster. Draussen dämmerte es erst leicht und das Wetter wäre perfekt, um eine Runde im Meer schwimmen zu gehen, das Wasser sollte noch nicht allzu kalt sein und abends war es sowieso um einige Grad wärmer.
Er ging also hoch ins sein Zimmer und nahm Badehose und -tuch aus dem Kleiderschrank.

[Firstpost]

Als Daniel hörte, wie sein Bruder die Treppe hochkam, sah er von seinen Französisch-Lehr-Büchern auf, und stand auf, um zum Zimmer seines Bruders zu gehen.
Bisher hatte er eifrig gelernt, um seinem Bruder ähnlicher zu werden, doch jetzt interessierte er sich mehr dafür, was dieser denn jetzt machte.
Zögerlich klopfte er an dessen Tür, um dann einzutreten. "Was hast du vor?", fragte verwundert, als er sah, dass Aiden seine Schwimmsachen aus dem Schrank nahm.

Aiden war gerade dabei, sein Zeugs in eine Umhängetasche zu stopfen, als sein kleiner Bruder, Daniel - oder Dan, wie er ihn nannte - in sein Zimmer kam. "Ich geh 'ne Runde schwimmen. Willst du mitkommen?", fragte er und lächelte etwas. Er war gerne mit seinem Bruder zusammen, für ihn Verantwortung tragen zu müssen, fühlte sich gut an.
Rasch blcikte er auf die Uhr: 19:45 Uhr. Bis zum Strand waren es bloss ein paar Minuten und das Schwimmen würde auch nicht allzu lange dauern. Also würde er seiner Mum keinen Zettel oder derartiges hinterlegen müssen, wie er es sonst immer tat. Seine Eltern waren schon immer extra-fürsorglich gewesen, was Aiden und bestimmt auch Dan realativ einengte.

Auch Daniel bekam Lust, sich etwas im Wasser zu vergnügen. Daher nickte er und ging aus dem Zimmer, um seine Badesachen zu holen.
Er trat vor den Kleiderschrank, der neben legeren und unauffälligen Klamotten auch einige Anzüge und edlere Kleider enthielt. Mehr als ein normaler 14-Jähriger in seinem Kleiderschrank hatte. Das lag erstens daran, dass Theresa, die Mutter von Aiden und Daniel, gerne Klamotten für ihre Söhne kaufte, und zweitens, dass sie manchmal auch mit ihrem Vater an besondere Anlässe mit mussten. Weil sie ihn repräsentierten, mussten sie dann ordentlich und elegant gekleidet sein.
Er nahm seine weissen Badeshorts aus dem Schrank und zog sie an. Es war noch genügend warm draussen, sodass er auch in nassen Badehosen zurücklaufen konnte, daher legte er seine Alltagshosen über einen Stuhl. Schnell nahm er noch sein Badetuch aus dem Schrank, dann ging er wieder zu seinem Bruder.

Während Dan in sein eigenes Zimmer ging, wartete Aiden und setzte sich auf die Bettkante. Sein Zimmer war in abgestimmten Farben gehalten und die Deko liess daran erinnern, wie oft der Vater der beiden Brüder weg war. Denn jedes Mal, wenn er für ein paar Tage zurück kam, brachte er sogenannte 'Entschuldigungs.Geschenke' mit. Oftmals waren es kleine Statuen, ein Gutschein für irgendetwas oder eine Uhr. Das übermässige Wegbleiben des Vaters war ein absolutes Tabu und für die beiden Jungen war es selten einfach, dmait klar zu kommen. Aiden hatte manachmal richtig das Gefühl, er wäre Dan's zweiter Vater und manchmal machte er sich Sorgen um Dan, schliesslich war er ja erst 14.
Nach wenigen Minuten trat Daniel wieder zu Aiden ins Zimmer und Aiden stand auf, um die Treppe nach unten zu gehen und anschliessend durch die Tür ins Freie zum Strand zu laufen.

[Pier]

Dani schwamm gerne, und soweit er wusste, tat Aiden das auch. Die beiden hatten es auf einer Geschäftsreise gelernt, auf die ihr Vater ausnahmsweise die ganze Familie mitgenommen hatte. Doch auch dort hatte er nicht viel Zeit für seine Kinder und seine Frau gehabt...
Nachdenklich folgte Daniel seinem grossen Bruder zum Strand.

[zum Pier]

[vom Shoppingcenter]

Aiden war aufgefallen, dass Dan extra getrödelt hatte, doch es war ihm recht, denn auch er hatte nicht wirklich Lust nach Hause zu gehen. Da aber wohl beiden nichts eingefallen war, was sie noch tun könnten, waren sie nun also Zuhause. Als sie durch die Haustür das Haus betraten, schrie ihnen die Leere nur so ins Gesicht und Aiden seufzte. Ohne ein weiteres Wort ging er nach oben, zog sich bequeme Trainerhosen an und hängte die noch etwas feuchten Badehosen über das Geländer des Balkons. Etwas unschlüsslich stand er nun in seinem Zimmer. Das Buch, welches er gerade las, war nicht unglaublich spannend, also setzte er sich an seinen Schreibtisch und startete den Computer auf.
Er loggte sich in seinem E-Mail-Account ein und öffnete eine Nachricht, welche von Dad kam. Gelangweilt las Aiden das Mail durch - wie immer das gleiche. Er erzählte, wieviel Arbeit er habe, dass er morgen nach Hause kommen würde, um montags gleich wieder an ein Meeting zu gehen. Ausserdem würde er pünktlich zu Oma's Geburtstag kommen. Und er würde die Familie vermissen. Eigentlich hatte Aiden sich immer darüber gefreut, doch in letzter Zeit schien es, als würde sein Dad nur noch aus Routine schreiben, als wären Aiden und Dan bloss irgendwelche Leute, mit welchen Dad geschäftlich zu tun hatte.
Aiden schloss das Postfach und klickte sich wahllos durchs Netz, ohne richtig mitzubekommen, was er tat. Irgendwie war er nicht gerade in super Stimmung.

[vom Shoppingcenter]

Daniel ging in sein Zimmer, wo er sich trockene Hosen anzog. Dann griff er nach seiner Geldbörse, welche auf seinem Schreibtisch lag. Damit ging er zu Aiden in's Zimmer und sagte: "Ich glaube, ich schulde dir 71.5 Pfund...", sagte er zu seinem Bruder. Er kramte kurz in seinem Portemonnaie und legte das Geld auf dessen Schreibtisch. "Danke, dass du mir das Geld geliehen hast.", meinte er mit einem leichten Lächeln, dann ging er zurück in sein Zimmer

[von seinem (imaginären) Haus kommend]

Jayden's Mum, welche gut mit den Eltern von Daniel und Aiden befreundet war, hatte ihren Sohn darum gebeten, ein Buch zurück zu bringen. Da Jayden sowieso gerade nichts besseres zu tun gehabt hatte und seine Mutter schon genug mit dem Haushalt beschäftigt war, hatte er sich ds Buch kurzerhand geschnappt und war vom Strassenende, an welchem das Haus seiner Familie stand, hier her gelaufen. Was er jedoch erst später realisiert hatte, war, dass Mrs. Hall ja vielleicht gar nicht Zuahause war, was sich bestätigte, als Jayden die leere Hauseinfahrt sah. Naja, vielleicht konnte er das Buch ja einfach Dan oder Aiden geben. Mit dem Buch in der linken Hand klingelte er an der Haustür.

Dan war gerade zurück in seinem Zimmer, als es an der Haustür klingelte. Genervt lief er die Treppe runter, um die Tür zu öffnen. Als er eben dies tat, stand davor der Sohn einer befreundeten Familie. "Hey Jayden.", meinte Dan zur Begrüssung. Er hatte nicht erwartet, dass er Besuch bekommen würde, ausserdem war er auch nicht gerade wahnsinnig gut mit Jayden befreundet. Es war mehr so, dass sie ganz normale Schulkollegen waren. "Was ist los?", fragte er also, und schaute Jayden an.

Als Daniel Jayden die Tür öffnete, hatte der dunkelhaarige Junge irgendwie das Gefühl, unerwünscht zu sein. Während er überlegte, ob er wirklich störte oder Dan einfach nur schlechte Laune hatte, vergass er fast, zu antworten.
"Hi Dan", begrüsste er Daniel und lächelte. "Ich sollte deiner Mum das Buch zurück bringen" Er zeigte auf den dicken Wälzer unter seinem rechten Arm.
Er reichte Daniel das Buch. "Und, was machst du so? Freust du dich schon auf die Schule?", erkundigte er sich. Eigentlich wusste er nicht viel von Dan, was eigentlich schade war, denn er schien recht nett zu sein, wurde aber oft gehänselt, da er um einiges klüger war, als andere.

Daniel tat es etwas leid, dass er immer so kalt war, gerade zu Jayden, der ja wirklich versuchte, mit ihm befreundet zu sein. "Okay.", meinte Daniel kurz und nahm das Buch entgegen. "Nichts besonderes...war vorher mit Aiden schwimmen." Er dachte wieder an seine Niederlage und griff das Buch in seiner Hand fester. "Und du?", fragte er Jayden zurück; einfach so, um nett zu sein. "Es geht.", meinte er knapp zu Jayden's Frage nach der Schule. Er wusste selber, dass er nicht wahnsinnig beliebt war, doch es machte ihm nichts aus - er hatte ohnehin keine Zeit für Freunde. Er musste trainieren und lernen, um besser zu werden, und später einen ebenso guten Beruf ausüben zu können, wie sein Vater. Vielleicht würde der dann einmal stolz auf ihn sein.

Jayden nickte und antwortete dann auf Dan's Gegenfrage: "Eigentlich auch nicht... Mein Fahrrad repariert und solche Dinge eben."
Mit einem Blick auf die Uhr, meinte er anschliessend: "Ich sollte dann mal wieder gehen, bis Montag!" Damit trat er von der haustüre weg und ging seinen Weg zurück nach Hause.

[zu seinem - immer noch inexistenten - Haus]

[vom Pier]

Taylor lief die Strasse entlang, immer wieder sah er beim Briefkasten nach, um welche Familie es sich handelte. Als er schliesslich bei 'Hall' ankam, blickte er nach oben, um das Haus besser ansehen zu können. Es war ziemlich gross, gelb gestrichen und auch er Garten sah perfekt aus. Die Bewohner dieses Hauses waren wohl solche, die eine perfekte Familie bildeten. Perfekte Familie... Tay vergrängte den Gedanken und war schon fast dabei, den Schülerausweis in den Briefkasten zu schmeissen, als er den Besitzer des Ausweises im Türrahmen stehen sah.
"Hey", meinte er an ihn gerichtet. "Du hast was verloren" Er schwenkte die Karte über seinem Kopf und wartete auf die Reaktion von Daniel.

Dan lächelte ganz leicht, als Jayden das mit dem Fahrrad erwähnte. "Tschüss Jayden...", meinte er, als dieser sich verabschiedete.
Er stand noch eine Weile in der Tür und sah das dicke Buch an - es war eine Enzyklopädie über Blütenpflanzen - und fragte sich, weshalb seine Mutter so etwas besass. Seit wann interessierte sie sich denn für Gewächse..?
"Hey" hörte er eine tiefe Stimme und sah erschrocken auf. Er erblickte einen hochgewachsenen Jungen in der Einfahrt - dunkelhaarig und nur eine Badeshorts tragend. Sein Blick glitt über den Oberkörper des Jungen und er errötete leicht. Als er dann genauer in's Gesicht des Jungen blickte, spürte er die Röte noch deutlicher in seinen Wangen. Es war Taylor - ein Junge, über den es an der Schule ziemilch viele Gerüchte gab. Er hatte keinen besonders guten Ruf, vor allem bei den Lehrern nicht. Allgemein war er als vorlaut und draufgängerisch bekannt. Auch hatte er gehört, dass Taylor mal einen Jungen krankenhausreif geschlagen hatte - ob er dem Gerücht glauben sollte, wusste er allerdings nicht wirklich.
Dan fragte sich, was zur Hölle Taylor hier machte. Er hatte mit ihm rein gar nichts zu tun, sah ihn nur manchmal auf dem Pausenhof, oder auf dem Sportplatz, wenn er im Unterricht aus dem Fenster hinaus schaute.
Er musste sich eingestehen, dass er Taylor auf eine gewisse Art und weise bewunderte - er war gross, sportlich und man sprach über ihn. Die Jungs in Dan's Klasse nahmen sich Taylor als Vorbild - wollten sich Tatoos stechen lassen und den selben Haarschnitt haben. Doch bei keinem andern würde es so verdammt echt aussehen wie bei Taylor, das wusste Dan.
"Du hast was verloren", riss Taylor ihn aus seinen Gedanken. Dan sah, wie Taylor etwas über seinem Kopf hielt. "Oh..." Er ging vorsichtig näher zu Taylor, um zu sehen, was dieser in der Hand hielt. "Mein Schülerausweis! Danke!" Er wollte in Taylors Gesicht schauen, sah dann aber etwas weniger hoch, auf Taylors muskulöse Brust. Sofort wurde er wieder rot. Er selber war kein Schwächling, hatte aber auch keine wirklichen festen Muskeln - im Gegensatz zu Taylor.

Als Dan näher trat und scheinbar nach seinem Ausweis greifen wollte, hielt Taylor diesen nach oben, sodass der Junge ihm die Karte nicht einfach aus der Hand hätte nehmen können. Dass Dan knallrote Wangen hatte, entging Tay natürlich nicht und er grinste nach unten.
"Wäre blöd, wenn du den nicht mehr hättest, nicht wahr?", meinte er, immer noch mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
Als er das Buch, welcher Daniel in der Hand hielt, entdeckte, lachte er auf. Was wollte der denn mit einem Blütenpflanzenbuch? Bestimmt lernte er alles daraus auswendig, typisch Streber eben.

Dan sah Taylor mit grossen Augen an. Eigentlich hätte er auf dessen Frage nicht antworten müssen - Taylor wusste doch, das man seinene Schülerausweis nicht verlieren durfte. Trotzdem nickte er. Er versuchte wieder nach der Karte zu greifen, weil Taylor aber so viel grösser war - einen ganzen Kopf, um genau zu sein - erreichte er sie nicht. Dan stellte sich auf die Zehenspitzen, doch auch so kam er nicht ran. Seine Wangen wurden schon wieder rot und Dan bedachte Taylor mit einem bösen Blick.
"Was denn!?", fragte er mit vor Wut und Scham geröteten Backen. Es war klar gewesen, dass Taylor sich über das Buch in seiner Hand lustig machen würde. "Das gehört meiner Mutter.", rechtfertigte er sich leise. Ob Taylor ihm glauben würde oder nicht, war unwichtig - wenigstens hatte er es gesagt.

Der Braunhaarige nickte nur zu Dan's Aussage, sagte jedoch nichts mehr dazu.
Während der Junge angestrengt versuchte, an seinen Ausweis zu kommen, schmunzelte Taylor nur - Daniel war viel zu klein, als das er daran hätte kommen können.
"Okay - ich schlage dir einen Deal vor. Ich gebe dir deinen Schülerausweis zurück, wenn... hm..." Er überlegte und nickte dann, als er eine Idee hatte, die ihm gefiel. "Wenn du für einen Monat meinen Sklaven spielst" Selbstsicher grinste Tay Daniel an und wedelte provozierend mit dem Ausweis in seiner Hand.

Gespannt und auch ein wenig ängstlich sah Dan Taylor an, während dieser kurz nachdachte. Als er dann seine Forderung nannte verschluckte Daniel sich beinahe.
"Waaah! Das..nein!" Sklave? Wie meinte Taylor das denn? Doch nicht etwa...? Dan biss sich auf die volle Unterlippe. Dann sah er zu seinem Ausweis hoch, welchen Taylor in der Luft hielt. "Gib ihn mir.", sagte er beherrscht. Taylor schüttelte nur den Kopf, was Dan noch wütender machte. Er nahm all seinen Mut zusammen und trat noch etwas näher zu Taylor. Wieder streckte er seine Hand aus, und als er den Ausweis - natürlich - immer noch nicht erreichte, legte er seine Handfläche auf Taylors glatte Brust (was ihn natürlich schon wieder erröten liess) und sprang, die Hand nach dem Ausweis ausgestreckt. Er verfehlte ihn, doch so schnell gab Dan nicht auf - er griff nach Taylors Arm, um ihn daran zu hindern, seiner Hand zu entweichen, und stiess sich wieder mit dem Füssen vom Boden ab. Wieso ist er bloss so gross?, dachte Dan ernüchtert, und sah Taylor mit einem wütenden Blick in die Augen. Erschrocken keuchte er. Taylors Augen waren von einem tiefen Dunkelbraun, und Dan musste wegsehen, damit sein Gesicht nicht noch röter wurde - falls das überhaupt möglich war. "Bitte...gib ihn mir...", startete er einen letzten Versuch.

Dan's Reaktion zu Taylor's Vorschlag liess letzteren erneut auflachen, was sich verstärkte, als der Junge vor ihm dann auch noch en seimen Arm riss - was natürlich nicht so klappte, wie er es wohl haben wollte - und mit vollem Ernst forderte, dass Tay ihm den Ausweis zurück gab.
Mit einer raschen Bewegung versteckte er seine Hand mit dem Schülerausweis hinter seinem Rücken und beugte sich zu Dan hinab, um seinen Kiefer in die Hand zu nehmen. "Ich denke, du hast keine andere Wahl, oder?", meinte er grinsend. Gedanklich überlegte Taylor sich schon, was Dan alles für ihn tun würde und er grinste noch breiter. Anscheinend hat es der Zufall so gewollt, dass nun jemand für mich die Hausaufgaben und all das Zeugs erledigt... Wobei es eigentlich nicht oft vorkam, dass Tay seine Aufgaben dabei hatte, geschweige denn sie selber gemacht hatte.

Es machte Dan wütend, wie Taylor über ihn lachte. Es war nicht sein Ziel gewesen, seinen Tag zu erheitern, und er wollte, das Taylor ihn ernst nahm.
Dan zuckte zurück, als Taylor seinen Unterkiefer mit seiner grossen Hand umfasste. Trotzig schob er die Unterlippe hervor. Taylor hatte wohl das Gefühl, er könne sich alles erlauben, was? "D-duu...", keuchte er. Taylor war so nah vor seinem Gesicht, dass Dan seinen Atem in seinem Gesicht spüren konnte. Er hob die Hände, legte sie auf Taylor's Brust und schob ihn von sich weg. "Sch-schon gut. Ich werde tun, was du willst." Er senkte den Kopf und sah beschämt auf die Spitzen von Taylors schwarzen Schuhen.
Er schluckte schwer, und wartete ängstlich Taylors Antwort ab. Was hatte der wohl mit ihm vor?

Als Dan Taylor weggeschoben hatte, konnte Tay nur wieder grinsen und hielt dem Jungen seine rechte Hand hin. "Deal?", fragte er mit ernster Miene.
"Oh", meinte er dann. "Falls das deine Frage sein sollte: ich hatte da an Hausaufgaben, mein Zeugs rumtragen und solche Dinge gedacht."
Beim Betrachten von Dan's Shirt zog Taylor spöttisch die Augenbrauen zusammen. Auf dem grauen T-Shirt stand etwas von 'more respect' - das war ja fast so, als wolle Daniel sich ins Piranha-Gewässer schmeissen. Doch momentan hatte Taylor keine Lust auf eine Bemerkung, er wartete auf die Zustimmung von Dan.

Dan schluckte, schaffte es jedoch, sich zu überwinden und schlug ein. Taylor hatte viel grössere Hände als er, sie umfassten die seine ganz. "Okay..."
Kurz dachte Dan nach, dann fügte er noch hinzu: "Aber...ich bin erst in der neunten, während du in der Zehnten bist...ich weiss nicht, ob ich das mit den Hausaufgaben wirklich hinkrieg..."
Von jetzt an hatte er einen noch engeren Zeitplan, das war Dan klar. Er musste jetzt schliesslich auch noch die Hausaufgaben eines Zehntklässlers machen!
"Und...meinst du nicht, die Leute werden sich wundern, wenn ich plötzlich bei dir bin? Ich meine...du hast ja sonst nichts mit mir zu tun..."
Dan war etwas besorgt darum, dass Aiden etwas von dem Ganzen mitbekommen hatte und sah am Haus hinauf zum Fenster seines Bruders. Wenn der von dieser Sache wüsste, so dachte Dan, würde er alles daran setzen, dass Tay Dan in Ruhe liess. Auch wenn er dadurch selber nicht mehr so ganz in Ordnung wäre.

Taylor drückte kurz Dan's Hand, dann beantwortete er dessen Frage. "Wenn man dem Glauben schenken soll, was so gesagt wird, sollst du ja eigentlich ganz klug sein, oder? Und was soll ich schon gross sagen? Die Wahrheit natürlich. Oder an was hast du denn gedacht?"
Auf die Gegenfrage wollte er eigentlich gar keine Antwort, also fuhr er fort. "Gib mir am Besten noch deine Handynummer, man weiss ja nie."
Tay selbst nahm sein Mobiltelefon hervor, öffnete 'einen neuen Kontakt erstellen' und wartete darauf, dass Daniel ihm seine Nummer diktierte.